
Die Sache mit dem Blick
- jilseelbach
- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Ich freue mich sehr – meine Community hat sich für das Thema Bindung entschieden.
Das zeigt mir:
Euch ist es wichtig, eine gute Bindung zu eurem Hund aufzubauen und zu pflegen.
Der Blick – mehr als ein Indikator
Häufig begegnet einem die Aussage: „Der Hund muss deinen Blick suchen, dann stimmt die Bindung.“
So einfach ist das aber nicht.
Denn ja, richtig: Ein Blick kann Bindung beeinflussen – es wird Oxytocin ausgeschüttet, beim Hund wie auch beim Menschen.
Oxytocin wird auch Bindungs-, Wohlfühl- oder Kuschelhormon genannt.
Bindung ist keine Übung und nicht gleich
Doch das bedeutet nicht, dass eine gute Bindung automatisch entsteht, nur weil ich den Blickkontakt verstärke oder konditioniere – also durch Training erzeuge.
Bindung ist kein erlerntes Verhalten, sondern Ausdruck einer tiefen emotionalen Verbindung.
Die Art und Weise, wie Bindung sich im Alltag zeigt, kann sehr unterschiedlich sein.
Du willst wissen, was dein Hund für ein Bindungstyp sein könnte?
Im kostenlosen Mitgliederbereich findest du eine klare Übersicht über die vier Bindungstypen und wie sie sich zeigen können – kompakt und praxisnah erklärt.
Was die Wissenschaft weiß
Es gibt also nicht „die eine“ Bindung, sondern verschiedene Bindungsarten – gute wie auch ungünstige.
Diese lassen sich aus der humanen Bindungstheorie nach Bowlby und Ainsworth 1:1 auf den Hund übertragen.
Ein Beispiel: Auch bei einer unsicher-vermeidenden Bindung kann ein Hund den Blick suchen – trotzdem kann die Bindung belastet oder instabil sein.
Denn wie Bindung empfunden wird, entscheidet immer ein Individuum selbst.
Ich kann also nicht für mein Gegenüber – ob Mensch oder Hund – sagen: „Wir haben eine gute Bindung.“
Das könnte allenfalls der Hund beantworten bzw. uns durch sein Verhalten zeigen. Alternativ wären wissenschaftlich fundierte, teure Tests nötig, um zu sagen, welches Bindungsverhalten der Hund zeigt.
Bindung fördern? Aber wie?
Bindung entsteht vor allem durch den täglichen Umgang und das Miteinander:
Bin ich grob oder wohlwollend?
Bestrafe ich unerwünschtes Verhalten – oder verstärke ich erwünschtes Verhalten?
Ignoriere ich Bedürfnisse – oder erfülle ich sie dort, wo ich kann?
Erzwinge ich Nähe – oder fördere ich Nähe und akzeptiere auch Distanz?
Wenn ich mich an diesen Punkten orientiere, kann ich die Basis für eine sicher-verlässliche Bindung schaffen.
All das – ob Nähe, Verständnis oder Vertrauensaufbau – beeinflusst die Ausschüttung von Dopamin, Endorphinen und Oxytocin.
Bindung ist daher etwas Tiefgreifendes – und wird oft fälschlich mit „Beziehung“ gleichgesetzt.
Dabei kann man eine Beziehung durchaus oberflächlich führen – wie zur Bäckereifachverkäuferin.
Bindung hingegen bedeutet Vertrauen, Sicherheit, emotionale Verankerung und angenehme Assoziationen miteinander.
Du möchtest mehr über Bindung erfahren – und wie du das Bindungsverhalten deines Hundes bewusst fördern kannst?
Dann melde dich gern!
Liebe und Pfoten gehen raus
Jil
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