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Nähe ist keine Pflicht – Ein Perspektivwechsel im Umgang mit Hunden

Reicht mir mit Hunden – ich steige beruflich um und werde Ritterin 🏰

Natürlich niemals nie. 😂


Aber was hat dieser Handschuh mit dem zu tun, was ich heute tue?

Eine ganze Menge.

Denn er war die erste Anschaffung an „Trainingszubehör“ während meiner Ausbildung – empfohlen während meiner Hospitation.

Zur Verteidigung: Das war wirklich ganz am Anfang meiner Ausbildung.


Heute weiß ich nicht, ob ich über diesen Kauf lachen oder weinen soll.


Der Hintergrund:

Dieser Handschuh wurde mir empfohlen, um mich vor Beißereien zu schützen, wenn ich mich Hunden nähere und sie berühre – damit sie mich nicht verletzen können.

Und falls ich mal „testen“ müsste ob ein Hund mit Abwehr reagiert.


Auch bei Mika war beim ersten Besuch dieser Handschuh im Einsatz und weil Mika auf die annähernde Hand nicht reagierte erhielt ich Aussagen die ich heute als sehr kritisch empfinde.


Abgesehen davon, dass er gegen Hundebisse völlig ungeeignet ist, distanziere ich mich auch inhaltlich von der Vorgehensweise – nämlich einen Hund zu berühren und vor allem irgendwas zu testen.


Heute weiß ich, dass ich mich Hunden gar nicht nähere, geschweige denn an ihnen herumtatsche.

Ich habe an den Hunden nichts zu suchen (außer sie kommunizieren mir das Gegenteil).


Warum?

Weil die meisten Hunde das gar nicht wollen.


Ich bin mit meinem Wissen gewachsen und verstehe heute, dass manche Hunde sehr wohl mal abchecken wollen, wer ich bin (und je nach Hund und Körpersprache ist das auch in Ordnung).

Und ja dann wird sofern Hund es wirklich will, auch gerne geknuddelt.

Aber angefasst zu werden, ist kein pauschales Bedürfnis des Hundes.

Vom Großteil der Hunde im übrigen. Besonderes in Verbindung mit Fremden.


Und das sollte ich mit meinem Wissen natürlich wissen.


Doch in unseren Köpfen ist es fest verankert:

Ein Hund, der sich nährt und ggf. mit der Rute wedelt, „will und muss gestreichelt werden“.

Von mir als „Profi“ ja sowieso – unbedingt, um zu sehen, wie der Hund reagiert.

Äh, nein.


Ich kann mir ja nicht „Bedürfnisorientierung“ auf die Fahne schreiben und dann das Gegenteil tun.

Und die Sparche der Hunde zusätzlich ignorieren.


Es braucht keinen Handschuh – auch nicht zur Analyse.

Es braucht das Wahrnehmen subtiler Kommunikation und das wirkliche Erfüllen von Bedürfnissen.

Und das Bewusstsein, dass ich beim Kennenlernen eines neuen Menschen diesen auch nicht sofort körpernah bei mir haben möchte.


Warum sollte ich das dann von Hunden erwarten?

 
 
 

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